Führen die
Frontex-Einsätze zu einer allgemeinen Kriminalisierung von
Migration?
Luisa Marin befürchtet
in Ihrem Artikel über die rechtlichen Herausforderungen der
Frontex-Einsätze, dass Flüchtlinge, die über das Mittelmeer in die
EU einreisen wollen, von Frontex ohne rechtliche Prüfung in ihre
Herkunftsländer zurück geschickt werden. Dabei gilt für
Flüchtlinge und Asylantragssteller grundsätzlich das „Recht auf
Nicht-Zurückweisung“. D.h., jeder Antrag muss zunächst rechtlich
geprüft werden, bevor ein Asylantragssteller des Landes verwiesen
werden kann. Wenn Frontex-Einheiten Bootsinsassen auf dem Mittelmeer
aufhalten und zurückschicken, tun sie dies jedoch ohne ausreichende
rechtliche Prüfung des Flüchtlingsstatus. Zudem verfügten
Frontex-Einheiten gar nicht über die nötigen juristischen
Kompetenzen, um eine solche offizielle Entscheidung zu treffen. Marin
kritisiert, dass Migranten auf dem Mittelmeer damit grundsätzlich
wie illegale Einwanderer behandelt werden. Sie erkennt darin einen
gefährlichen Trend zur Kriminalisierung von Migration.
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