Sonntag, 19. April 2015

Das globale Nord-Süd-Gefälle, die G7 und „globale Interessen“

„Die 1975 gegründeten Gruppe der sieben größten Industrienationen der Welt – Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika- bezeichnet ein Forum der jeweiligen Staats- und Regierungschefs, die sich einmal jährlich zu einem Gipfeltreffen zusammenfinden, um über Schlüsselfragen der Weltpolitik zu diskutieren.“ - So oder ähnlich könnte die Definition der genannten G7 lauten. Und genau in dieser Definiton liegt auch die Problematik: WELTpolitk – von sieben Nationen, die sich ausschließlich im globalen Norden befinden?

Quelle: gfintegrity.org

Um Missverständnissen von Anfang an vorzubeugen: Dieser Post soll nicht den Sinn der G7 hinterfragen oder rechtfertigen. Vielmehr soll hier die Problematik der „globalen Interessen“ damit verbundenen„Interessenabwälzung“ des globalen Nordens auf die globale Südhalbkugel beleuchtet werden.

Wenn von globalen Interessen gesprochen wird, gibt es eine zentrale Problematik: es gibt keine universellen, globalen Interessen. Wenn nun aber politische Thematiken von globaler Wichtigkeit von einer Gruppe diskutiert werden, die ausschließlich aus global zentrierten Mitgliedern besteht, so verliert das Wort „global“ doch seinen eigentlichen Sinn.
V. Shiva (1998) schreibt, dass das Wort „global“ oft nur als Synonym für „einflussreichen Lokalen“ gesehen wird, der seine eigenen, begrenzten Interessen vertreten will. Diese Interessen sind dann oft nur noch von lokaler (westlicher) Bedeutung. Dobson (2005) argumentiert weiterführend, dass der Norden globale Reichweite besitzt, während der südliche Teil der Welt lediglich „globalisiert wird“. Folglich werden westliche Werte und Traditionen als universell gültig angesehen, vorallem wenn es darum geht, Interessen der der Industrienationen durchzusetzen, die sich eben überwiegend auf der Nordhalbkugel der Erde befinden.

Es geht hier nicht darum, die Fragen nach der Ungerechtigkeit dieser Fakten zu disktutieren.
Es soll nur klar werden, dass „globale Interessen“ eben meist keine globalen Interessen sind.

(von larah.)



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